Ziel 7: Grüne Welle für den Umweltverbund

von Andreas Irmisch, Sarah Swift

Geschwindigkeit ist ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines Verkehrsmittels. Da liegt es nahe, die für eine lebenswerte Stadt bevorzugten Verkehrsmittel zu beschleunigen, wo immer dies möglich ist. Dies wird in der Folge den Umstieg auf diese Verkehrsmittel fördern.

Für Fußgänger sollen alle Ampeln im Stadtgebiet so eingestellt werden, dass spätestens nach 30 Sekunden eine Grünphase zum Überqueren der Straße kommt. Die aktuell teils deutlich längeren Zeiten (z.B. Querung der Langen Straße oder der Königstraße) führen zu mangelnder Akzeptanz und hoher Fußgängerdichte an den Ampeln. Dies ist ursächlich für zahlreiche unfallträchtige Begegnungen zwischen den Verkehrsteilnehmern verantwortlich. Die Verkürzung der Phasen wird daher nicht nur die Sicherheit verbessern, sondern auch das Klima zwischen den Verkehrsteilnehmern. Pro Jahr sollen ab einschließlich 2018 fünf Kreuzungen/Überquerungen umgestellt werden, begonnen mit denjenigen, die die höchste Fußgängerfrequenz aufweisen.

Für Radfahrer sollen an allen Kreuzungen Fahrradampeln installiert werden, die den Radfahrern nicht - wie teilweise üblich - an die Fußgängerräumzeiten binden und ihre Reisezeiten dadurch erheblich und unnötig verlängern. Außerdem wird so ein sicherer Start vor Autos und ein sicheres Linksabbiegen innerhalb einer Ampelphase erlaubt. Ab einschließlich 2018 werden pro Jahr drei Kreuzungen umgerüstet. Die Bearbeitung beginnt mit den radverkehrsreichsten Kreuzungen.


Grüne Welle in Kopenhagen

Damit auch längere Strecken zügig bewältigt werden, soll auf den Cityrouten die grüne Welle (abhängig von der Topografie) für eine Geschwindigkeit von 20 km/h eingestellt werden. Nach einem Jahr soll eine Cityroute umgestellt sein, die weiteren folgen im Zusammenhang mit den anderen Maßnahmen zur Ampelsteuerung für Fußgänger und Radfahrer. Alternativ oder zusätzlich sind Möglichkeiten zu prüfen, eine noch besser situationsangepasste Ampelschaltung umzusetzen.

In einem Bus finden so viele Personen Platz wie in zig Autos. In einem effizienten Verkehrssystem müssen sie daher bevorzugt werden. Dies soll dadurch erfolgen, dass die Ampelschaltungen dynamisch besser auf den Busverkehr abgestimmt werden, analog den Fahrrädern oben. Zusätzlich sollen Busspuren angelegt werden, wo dies räumlich möglich ist. Auch hier gibt es technische Lösungen, mit denen die Busspuren nur für nahende Busse freigehalten werden und den anderen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stehen, wenn gerade kein Bus kommt. In Summe sollen pro Jahr 500 m Busspuren eingerichtet werden.

Für alle oben genannten Ampelsteuerungen gilt, dass alternativ zu den fest angegebenen Zeiten auch Lösungen auf Basis von Informationstechnologie genutzt werden können oder sollen, die mindestens die oben genannte Wirkung erreichen. Hier besteht zudem die Möglichkeit, dieselbe Wirkung mit geringeren finanziellen Mitteln zu erreichen.

Weiterführende Links:

http://cyclingfallacies.com/de/27/radwege-sind-zu-langsam

http://www.bikecitizens.net/de/gruene-welle-fuer-radfahrer